Christian Rupp
Kommunizierende Biergefäße
Kufstein, Hall in Tirol & Schwaz
21.07 bis 23.07.2011
Projektbeschreibung
Der Künstler Christian Rupp spricht an einem öffentlichen Ort Menschen an, und lädt diese zu einem Bier gemeinsam mit einer zweiten, ihnen unbekannten Person ein, die er auf dieselbe Art findet. Er versucht Paare zusammenzustellen, von denen er glaubt, dass sie vermutlich von selbst nicht miteinander ins Gespräch gekommen wären, die möglicherweise auch Vorurteile über den jeweils Anderen haben. Der Auswahl liegen natürlich Rupps eigene Vorurteile zugrunde, da er die Personen noch nicht kennt.
Auf einem Gastro-Gartentisch, der mit einer Spalte in der Mitte und einem Tischtuch präpariert ist, stehen zwei Maß-Krügeln mit Bier. Unter dem Tisch verbindet ein Schlauch die beiden Maß-Krüge, sodass die Krüge im physikalischen Sinn zu kommunizierenden Gefäßen werden. Wenn man also eines anhebt, so gleicht sich der Flüssigkeitsstand auf die gleiche Höhe an. Die Teilnehmenden bemerken dies in der Regel aber erst beim ersten Versuch zu trinken. Diese Überraschung erzeugt recht zuverlässig eine entspannte humorvolle Situation.
Es ist also kaum möglich nur das eigene Glas zu heben und zu trinken. Der Bier-Genuss ist somit auf die Kooperation mit dem Anderen angewiesen. Durch die kommunizierenden Bier-Gefäße werden auch die beiden Trinkenden zu Kommunizierenden. Der Biertisch, oft auch Stammtisch, manchmal auch Ort der Perpetuierung von Vorurteilen und der Abgrenzung gegenüber anderen ist oft mit Zusammengehörigkeit einer genau definierten Gruppe assoziert. Im Setting von Kommunizierende Biergefäße befördert Christian Rupp das aufeinander Zugehen Fremder. Die Notwendigkeit von Kooperation, im selben Boot zu sitzen, eine Situation, die bereits ein Potential für Komik in sich trägt, lädt zur Begegnung.
Nach der Projektbeschreibung von Christian Rupp