2018/19

Kunst im öffentlichen Raum Förderschwerpunkt 2018/19

Das Land Tirol setzt den Förderschwerpunkt „Kunst im öffentlichen Raum“ 2018/19 zum elften Mal.

Mit dieser Aktion werden sowohl permanente Kunstprojekte als auch temporäre Interventionen im öffentlich zugänglichen Raum gefördert. Anlässlich des Maximilianjahres 2019 wird sie diesmal thematisch ausgeschrieben und in einen zeitlichen Ablauf eingebunden.

2019 jährt sich der Todestag Kaiser Maximilians I. zum fünfhundertsten Mal. Der als „letzter Ritter“ bekannte Römisch Deutsche Kaiser wurde 1459 geboren und war eine ambivalente Figur in einem zerrissenen Europa an der Zeitenwende zwischen Mittelalter und Renaissance. Der ritterliche Verhaltenskodex prägte ihn ebenso wie seine Aufgeschlossenheit gegenüber modernen Methoden in der Verwaltung und technischen Neuerungen im Kriegswesen. (Vgl. www.habsburger.net , 11.12.2017) In dieser Epoche entstanden neue Weltbilder und Ordnungsschemata. Maximilian I. bediente sich einer ausgeklügelten Medienpolitik, die ihn bereits zu Lebzeiten sehr populär machte, und arbeitete intensiv an der Historisierung seiner eigenen Person. Der Ausspruch „Wer sich im Leben kein Gedächtnis macht, der hat auch nach dem Tode kein Gedächtnis und desselben Menschen wird mit dem Glockenton vergessen.“ ist von ihm überliefert. Er galt als Förderer der Künste und der Wissenschaft und war sowohl in der politischen Propaganda als auch in der Selbstinszenierung bahnbrechend. Mit seinem Gegenspieler, dem französischen König Karl VIII., lieferte er sich nicht nur militärische Konfrontationen, sondern auch mediale Schlachten. Die vielen Kriege, die er führte, waren sehr kostenintensiv und so musste er Darlehen von bürgerlichen Bankiers wie der Familie Fugger in Anspruch nehmen, die dafür unter anderem Bergwerkserträge in Tirol (Silberbergwerk Schwaz) erhielten. So geschickt er – auch durch Heiratspolitik und Diplomatie – das Reich vergrößerte, seine Nachkommen mussten den Schuldenberg noch lange Jahre abbauen. Kaiser Maximilian verfügte über einen politisch wie geografisch weiten Bewegungsradius, war viel unterwegs, wählte jedoch Innsbruck zu seiner Residenz und war gerne in Tirol, weil er hier besonders gut dem Klettern, Jagen und Fischen, nachgehen konnte. Er hinterließ im gesamten Gebiet des heutigen österreichischen Bundeslandes von Anras bis Pflach und von Nauders bis Kufstein Spuren, war jedoch Wegbereiter einer neuen Dimension europäischer Politik und Kultur mit damals noch nie dagewesener Medienpräsenz. Der Blick in die ein halbes Jahrtausend zurückliegende Vergangenheit zeigt, dass Themen wie das Verhältnis von Macht und Medien, Migration und Markt damals ihren Ausgang fanden und bis in die Gegenwart wiederkehren.

Im Gedenkjahr 2019 sind etliche Aktivitäten im Bereich Kultur und Wissenschaft geplant. Im Feld der zeitgenössischen Kunst eignet sich der öffentliche Raum besonders dafür, um breite Diskussionen anzustoßen.

Die Kurator:innen Maria Anwander, Walter Prenner und Franziska Weinberger werden Projekte, die über den Open Call eingereicht werden, auswählen und gemeinsam mit Werken / Interventionen, die sie zusätzlich direkt einladen, in einen inhaltlichen und zeitlichen Ablauf einbinden.

Jury

Die unabhängigen Fachjuror:innen, die für MAX 500 zudem als Kurator:innen agieren, wählen aus den eingereichten Projekten aus und erarbeiten einen Fördervorschlag. Die Entscheidung über die Förderungen trifft das für kulturelle Angelegenheiten zuständige Mitglied der Tiroler Landesregierung.

Mitglieder der Jury sind:
Maria Anwander (Künstlerin), Walter Prenner (Architekt) und Franziska Weinberger (Kunsthistorikerin)

Allgemeine Information

Die Künstler:innenvereinigung Tiroler Künstler:innenschaft koordiniert im Auftrag des Landes Tirol die Abwicklung des Auswahlverfahrens und fungiert als Ansprechstelle für Auskünfte, historische Infos und Fragen.

Terminverschiebung

Die Ergebnisse der Jurysitzung werden Anfang Oktober 2018 bekanntgegeben. Bitte wenden Sie sich bei Bedarf an

Tiroler Künstler:innenschaft
Ingeborg Erhart Rennweg 8a
6020 Innsbruck
+43 0512/581133
koer-tirol@kuenstlerschaft.at